Ein Flame in Deutschland – Henry van de Veldes Wirken für Europa und die Welt
Öffentliche Tagung
Mittwoch, 11. Dezember 2019, 9:00–18:00 Uhr
Villa Esche, Chemnitz
»Ich überlasse es der Kunstgeschichte, klarzustellen, welches Institut die erste Zitadelle gewesen ist und welches die Stelle war, an der die Flamme entzündet wurde, die das Feuer der neuen künstlerischen Überzeugungen in alle Welt trug«, schrieb Henry van de Velde rückblickend in seinen Memoiren und bezog sich auf das Bauhaus, das 2019 seine 100jährige Gründung feierte und als dessen maßgeblicher Vordenker er gilt. Denn mit der Gründung des Kunstgewerblichen Seminars 1902 und der daraus hervorgegangenen Großherzoglichen Kunstgewerbeschule 1908 legte Henry van de Velde in Weimar einen der entscheidenden Grundsteine für das Staatliche Bauhaus und die Moderne.
Aus Anlass des Bauhaus-Jubiläums widmete sich am 11. Dezember 2019 die Tagung Ein Flame in Deutschland – Henry van de Veldes Wirken für Europa und die Welt dem Wegbereiter des Bauhauses. Die eintägige Veranstaltung mit hochkarätigen Vorträgen fand in der Villa Esche statt, die van de Velde 1902/1903 nach eigenen Entwürfen für den Chemnitzer Textilfabrikanten Herbert Esche und dessen Familien gesamtkünstlerisch gestaltete. Wissenschaftler:innen aus den USA, aus Belgien, Irland, Deutschland und den Niederlanden präsentierten an diesem Tag ihre neuesten Forschungsergebnisse und gaben spannende Einblicke in das vielfältige Schaffen des gebürtigen Flamen.
Begrüßung
Dr. Frédéric Bußmann, Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz
Simone Kalew, Geschäftsführerin Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H., Chemnitz
Grußwort
Nic Van der Marliere, Generaldelegierter der Regierung Flanderns
Einführung
Dr. Antje Neumann-Golle, Kunstsammlungen Chemnitz
Von Brüssel zum Bauhaus: Ursprung und Wirkung von Henry van de Veldes Werk und Schriften, 1889–1914
Prof. Dr. Katherine M. Kuenzli, Wesleyan University, Middletown, Connecticut
»Tous les métiers de lʼart« – Henry van de Velde: Das Schreiben als Kunsthandwerk und die Herausforderungen der Sprache
Elizabeth Tucker M.A., Übersetzerin und Redakteurin, Sleepy Hollow, New York
Eine ästhetische (R)Evolution – Die erste Brüsseler Periode von Henry van de Velde (1893–1900)
Prof. Dr. Werner Adriaenssens, Royal Museums of Art and History, Brüssel
Ein Flame im Kannenbäckerland – Auf der Suche nach Henry van de Veldes Wirken im Nachlass Hanke
Dr. Nele van Wieringen, Keramikmuseum Westerwald, Höhr-Grenzhausen
Das Weimarer Nietzsche-Monument von Henry van de Velde – Projekt für Körper und Geist der »Neuen Europäer«
Prof. Dr. Ole W. Fischer, University of Utah, Salt Lake City, Utah
Henry van de Velde und Frank Lloyd Wright: Parallele Leben
Prof. Dr. Kathleen James-Chakraborty, University College Dublin
Henry van de Veldes zweite belgische Periode – Dr. Adriaan Martensʼ Villa Landing und Poliklinik für Innere Medizin: Eine Fallstudie
Benoît Vandeputte, Van Damme – Vandeputte Architecten, Gent
Eine internationale Familie – Henry van de Veldes Erbe
Mathijs van Houweninge, Utrecht
Im Gespräch
Vorstellung des Buches von Katherine M. Kuenzli: Henry van de Velde. Designing Modernism, Yale University Press, 2019
Schlussdiskussion und anschließende Führung durch die Villa Esche mit Ingo Esche
Die Tagung wurde unterstützt durch:
Generaldelegation der Regierung Flanderns in Deutschland
Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H. Chemnitz